Bei der Pfarrkirche St. Otmar in Ludwigshafen lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Verschiedene historische Elemente sind Teil der Kirche, deren Kirchenschiff 1962 bis 1964 erneuert wurde. So stammt der Kirchenturm aus dem Mittelalter, die Turmspitze allerdings aus dem Jahr 1864. Auf einem Altarbild aus dem frühen 18. Jahrhundert sind neben dem Patron St. Otmar auch St. Georg und St. Katharina über dem Ort Sernatingen (heute Ludwigshafen) abgebildet.
Rund um den Patron der Kirche, St. Otmar, rankt sich eine bewegte Legende. Otmar gilt als der erste Abt des berühmten Klosters St. Gallen, das unter seiner Führung prosperierte. Zudem hatte Otmar die Unterstützung der alemannischen Bevölkerung. Beides missfiel jedoch den fränkischen Gaugrafen. So wurde Otmar durch Falschaussage eines Mönchs angeklagt und landete schließlich im Kerker der Königspfalz von Bodman. Hier sollte er bis zu seinem Hungertod bleiben. Soweit kam es jedoch nicht, denn ein Mönch brachte Otmar heimlich immer wieder etwas zu essen.
Schlussendlich wurde seine Strafe abgemildert auf eine lebenslänglich Haft, die er auf der Insel Werd verbüßte und hier bereits nach kurzer Zeit 759 verstarb. Als er nach längerer Zeit nach seiner Beisetzung mit einem Ruderboot nach St. Gallen überführt werden sollte, kam es der Sage nach zu mehreren Wundern auf der Überfahrt und später auch am Grab in der Klosterkirche St. Gallen.
