Buchen

Berühmte Gärtner

Berühmte Persönlichkeiten haben über die Epochen hinweg mit ihrer Leidenschaft für Gärten Geschichten geschrieben.

Container
Walahfrid Strabo, Ofenkachel in der Schatzkammer, Reichenau

Walahfrid Strabo

Walahfrid von der Reichenau, auch Strabo, der Schielende, genannt, hatte schon im frühen Mittelalter ein Auge auf den Kräutergarten geworfen.
Am Bodensee geboren, lebte und wirkte er als Mönch lange im Kloster der Insel Reichenau. Um 840 verfasste Walahfrid dort das erste deutsche und eines der bedeutendsten botanischen Werke des Mittelalters, den Liber de cultura hortorumso, kurz Hortulus. Inspiration zu diesem gereimten Pflanzenratgeber fand er im klostereigenen Kräutergarten. In 24 Versen werden 24 Heilkräuter, Küchen- und Zierpflanzen samt Anbauhilfe und Wirkweisen beschrieben. Sogar die Pflanzenanlage des berühmten St. Galler Klosterplans aus dem frühen 9. Jahrhundert ist dem Sammelsurium des Hortulus entlehnt.
Heute kann man den Garten wieder besuchen: 1991 wurde der Kräutergarten nach Walahfrids Muster im ehemaligen Klostergarten des Münsters auf der Reichenau neu angelegt. Zum Jubiläumsjahr 1300 Jahre Reichenau werden die Klostergärten auf der Insel Reichenau neu gestaltet. Ab April 2024 lädt der neue Garten zum Verweilen ein.

Hermann Hesse 1904-1912 in Gaienhofen

Hermann Hesse

Als Hermann Hesse 1904 mit seiner Frau Mia nach Gaienhofen auf die Halbinsel Höri am Untersee zog, zählte das Dorf weniger als 300 Einwohner.
Hier inspirierte das Lebensreform-Gedankengut Hesse zu einem großen Selbstversorgergarten. Das ca. 9.000 Quadratmeter große Wiesen- und Acker-Grundstück bepflanzte er mit allerlei Bäumen, Nutzpflanzen und Blumen. Dort gedieh alles im Zeitgeist, der gerade en vogue war: ohne Pestizide, mit eigener Düngerproduktion und nach dem Kreislaufprinzip. Er betrieb sogar kleine Gartenfeuer, um mineralhaltige Asche zu gewinnen, die der Pflanzerde zugemischt wurde. Ökologischer geht’s nicht! In Gaienhofen sind beide Wohnhäuser des Autors erhalten geblieben. Eines ist heute Teil des Hermann-Hesse-Höri-Museums.

Otto Dix

Otto Dix

Auch der berühmte Maler Otto Dix erlag trotz unglücklicher Umstände bald der idyllischen Schönheit der Halbinsel Höri am Westlichen Bodensee. Er fand nicht nur den erhofften Rückzugsort, sondern auch vielerlei Motive für die Leinwand. Obwohl Dix selbst kein leidenschaftlicher Gärtner war, bildeten Haus und Garten der Familie dank Martha Dix eine harmonische Einheit. Sie und der gemeinsame Sohn Jan bepflanzten den Garten zwar als Laien, dafür aber mit Elan. Otto Dix streute lediglich seine Vorlieben für einige Gewächse mit ein. Liebevoll angelegt in Anlehnung an den so genannten Architekturgarten sowie an das Konzept des Wohngartens der Moderne war er für die Dixens ein Ort der Begegnung.
Das Haus in Hemmenhofen wurde 2013 als Museum Haus Dix neu eröffnet und kann zu den Öffnungszeiten besichtigt werden.

Arenenberg

Napoleon III.

Der Neffe des berühmten Napoleon I. verbrachte einen Großteil seiner Jugend auf Schloss Arenenberg, das mit idyllischem Blick über den Untersee in der Gemeinde Salenstein liegt. Womöglich verdankte Napoleon III. seine Leidenschaft zum Gärtnern der fantastischen Aussicht auf die Insel Reichenau, die am gegenüberliegenden Bodenseeufer zu erspähen ist. Wer als Gartenbauarchitekt für die Arenenberger Anlage in Frage kommt, ist nicht genau bekannt. Initiatorin für den wunderschönen Park aber war Louis Napoleons Mutter Hortense de Beauharnais. Ab 1834 gestaltete dann ihr Sohn zusammen mit Fürst Hermann von Pückler-Muskau den Park um und gab ihm sein heutiges Aussehen. Heute können Besucher durch die original eingerichteten Gemächer des Schlosses ebenso wie durch die wunderschön gestaltete Parkanlage flanieren. Zwischen Springbrunnen, kaiserlicher „Lustgrotte“, einer Eremitage und eigener Schifflände gibt es jede Menge Garten zu entdecken.

Container