Burkard von Hewen
(Freiherr, 1283)
Willkommen zum Jubiläumsprojekt 1300 Jahre Reichenau - SinnesImpulse aus Tradition.
Sie stehen vor einer der vielen Silhouetten, die Sie auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit unserer Region mitnehmen. Erleben Sie die Geschichten der Bauern, Fischer und vieler anderer, die das Kloster Reichenau mit ihrer Arbeit unterstützt haben. Jede Persönlichkeit erzählt eine eigene Geschichte und lädt Sie ein, die klösterliche Welt am Westlichen Bodensee zu erleben.
Entdecken Sie weitere Silhouetten - auch per Rad - und lassen Sie sich von den Erzählungen inspirieren. Viel Spaß bei Ihrer klösterlichen Spurensuche!
Engen & das Kloster Reichenau
Die sich «von Hewen» nennende Gründerfamilie der Stadt Engen, trat relativ spät, das heißt, erst im 12. und 13. Jahrhundert mit dem Kloster Reichenau in Verbindung. Zu dieser Zeit befand sich die Abtei bereits im Niedergang, was sich anhand des unglücklichen Abtes Burkhard von Hewen zeigen lässt. Burkhard erhielt 1253 die Abtswürde. Zu diesem Zeitpunkt waren die Mönche, Lehensmänner und Ministerialen des Klosters tief zwischen Anhängern des Papstes und Anhängern des Königs gespalten. Teile des Konvents weigerten sich, dem aus Engen stammenden Kleriker zu gehorchen, worauf dieser seine Hegauer Verwandten zur Hilfe holte und den widerspenstigen Propst sowie den Kustos des Klosters gefangen nehmen ließ.
Teile der Mönche beschwerten sich nun beim Papst und brachten vor, Abt Burkhard pflege eine unwürdige Lebensweise, sei bestechlich, ein Eidbrecher gar und besäße nicht das Wissen und die Würde das hohe Amt auszuführen. Der Papst reagierte und setzte den Abt von Sankt Gallen als Mitverwalter ein. Dies rief den Bischof von Konstanz auf den Plan, der seine Rechte und Interessen bedroht sah. Kurzerhand ließ er die Reichenau besetzen. Nur mit Mühe gelang es dem Papst einen Kompromiss zu finden. Abt Burhard trat zurück und der Konstanzer Bischof verzichtete auf den weiteren Einsatz von Truppen.