Hans von Waltheym
(Pilger, 1474)
Willkommen zum Jubiläumsprojekt 1300 Jahre Reichenau - SinnesImpulse aus Tradition.
Sie stehen vor einer der vielen Silhouetten, die Sie auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit unserer Region mitnehmen. Erleben Sie die Geschichten der Bauern, Fischer und vieler anderer, die das Kloster Reichenau mit ihrer Arbeit unterstützt haben. Jede Persönlichkeit erzählt eine eigene Geschichte und lädt Sie ein, die klösterliche Welt am Westlichen Bodensee zu erleben.
Entdecken Sie weitere Silhouetten - auch per Rad - und lassen Sie sich von den Erzählungen inspirieren. Viel Spaß bei Ihrer klösterlichen Spurensuche!
Schifffahrt & das Kloster Reichenau
Hans von Waltheym spielt für die Erforschung des spätmittelalterlichen Lebens nicht nur am westlichen Bodensee eine wichtige Rolle. Der Patrizier aus Halle an der Saale unternahm eine Pilgerfahrt fast quer durch Europa und überlieferte seine einzelnen Stationen. Am ein oder anderen Ort ging er intensiv auf die jeweiligen Umstände ein. So in Konstanz und auf der Reichenau. Zwei Mal machte er hier Station. Aus seinem Reisebericht erfahren wir, dass zum Besuch der Klosterinsel Reichenau ein Schiff gemietet werden musste. Nur so gelangten Reisende von Konstanz aus rheinabwärts. Welchen Kurs das Schiff nahm, wissen wir nicht. Sicher ähnelte er den heutigen Linien: unter der Rheinbrücke von Konstanz hindurch, dann nach Gottlieben, Ermatingen und schließlich auf die Reichenau. Waltheym selbst fuhr nicht mit dem Schiff rheinabwärts weiter, sondern kehrte auf dem gleichen Weg zurück nach Konstanz. An anderer Stelle berichtet er aber von Verbindungen, die auf dem Rhein bis nach Mannheim und weiter bestehen. Auch der Rheinfall findet Erwähnung: «da können Schiffe weder hinauf- noch hinabfahren. Dieser Rheinfall ist grausam und schrecklich anzusehen.»
Natürlich gibt es im Mittelalter von der Reichenau aus auch weitere Schiffsverbindungen über den See: nach Radolfzell, Allensbach, auf die Höri oder nach Mannenbach. Ganz so wie heute also!