Heito
(Abtbischof, um 835)
Willkommen zum Jubiläumsprojekt 1300 Jahre Reichenau - SinnesImpulse aus Tradition.
Sie stehen vor einer der vielen Silhouetten, die Sie auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit unserer Region mitnehmen. Erleben Sie die Geschichten der Bauern, Fischer und vieler anderer, die das Kloster Reichenau mit ihrer Arbeit unterstützt haben. Jede Persönlichkeit erzählt eine eigene Geschichte und lädt Sie ein, die klösterliche Welt am Westlichen Bodensee zu erleben.
Entdecken Sie weitere Silhouetten - auch per Rad - und lassen Sie sich von den Erzählungen inspirieren. Viel Spaß bei Ihrer klösterlichen Spurensuche!
Heito & das Kloster Reichenau
Heito (auch Haito geschrieben) wurde bereits als fünfjähriger Junge dem Kloster Reichenau zur Erziehung übergeben. Auch wenn dies heute ungewöhnlich erscheint, ein im Mittelalter mehr als gebräuchlicher Vorgang, zumal Heito wohl aus einem nicht mehr zu eruierenden alemannischen Adelsgeschlecht stammte. Der begabte junge Mann stieg zunächst bis zum Leiter der Klosterschule auf und erhielt dann die Ernennung zum Bischof von Basel bzw. etwas später zum Abt der Reichenau selbst.
Neben seiner Tätigkeit als Kirchenlehrer und Schriftsteller machten ihn vor allem seine diplomatischen Missionen im Auftrag Karls des Großen bekannt. Sie führten Heito unter anderem nach Konstantinopel, um dem dortigen (oströmischen) Kaiser die Anerkennung Karls des Großen als Oberhaupt des (west)römischen Reiches abzuringen. Seine selbst verfasste Reisebeschreibung ist leider nicht erhalten geblieben. Mit 60 Jahren demissionierte Heito von all seinen Ämtern und zog sich als einfacher Mönch auf die Reichenau zurück. Allerdings blieb er dort nicht untätig, sondern arbeitete am heute sogenannten Sankt Galler Klosterplan mit. Auch das berühmte Reichenauer Verbrüderungsbuch geht auf eine Initiative von Heito zurück.