Scrot Graf von Florenz
(Adliger, nach 800)
Willkommen zum Jubiläumsprojekt 1300 Jahre Reichenau - SinnesImpulse aus Tradition.
Sie stehen vor einer der vielen Silhouetten, die Sie auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit unserer Region mitnehmen. Erleben Sie die Geschichten der Bauern, Fischer und vieler anderer, die das Kloster Reichenau mit ihrer Arbeit unterstützt haben. Jede Persönlichkeit erzählt eine eigene Geschichte und lädt Sie ein, die klösterliche Welt am Westlichen Bodensee zu erleben.
Entdecken Sie weitere Silhouetten - auch per Rad - und lassen Sie sich von den Erzählungen inspirieren. Viel Spaß bei Ihrer klösterlichen Spurensuche!
Öhningen & das Kloster Reichenau
Graf Scrot von Florenz entstammte seitens beider Eltern Hochadelsfamilien. Seine Mutter war eine langobardische Herzogstochter, sein Vater ein Graf aus einem Alemannischen. So wie es scheint, wuchs er am Bodensee auf. Kein Geringerer als Karl der Große ernannte ihn zum Grafen von Florenz, der bereits im 9. Jahrhundert wichtigen Hauptstadt der Toskana.
Während eines Besuches bei Papst Leo in Rom erhielten Scrot und seine Frau Gregoria Reliquien des heiligen Genesius. Der spätantike Märtyrer gilt noch heute als Schutzpatron der Schauspieler, Bühnenkünstler und Musiker. Scrot brachte die Gebeine in sein Landgut nach Schienen, wo sie von den Gläubigen in einer dem heiligen Michael geweihten Hauskapelle verehrt wurden. Schon bald strömten die Pilger. Da die Abtei Saint-Génis-des-Fontaines im heutigen Frankreich und eine Pfarrkirche in Jenesien (Südtirol) ebenfalls über Genesius-Reliquien verfügten, war es nötig, die Echtheit der Gebeine von Schienen zu bestätigen. König Pippin von Italien und Bischof Ratold von Verona, der Gründer von Radolfzell, bestätigten die Echtheit der Gebeine. Scrot regte nun die Gründung eines Klosters an, das in enger Abhängigkeit zur Abtei Reichenau stand. Scrots Bruder Hetti war in dieser Zeit dort Abt.