Unbekannte Bauersfrau
(um 1530)
Willkommen zum Jubiläumsprojekt 1300 Jahre Reichenau - SinnesImpulse aus Tradition.
Sie stehen vor einer der vielen Silhouetten, die Sie auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit unserer Region mitnehmen. Erleben Sie die Geschichten der Bauern, Fischer und vieler anderer, die das Kloster Reichenau mit ihrer Arbeit unterstützt haben. Jede Persönlichkeit erzählt eine eigene Geschichte und lädt Sie ein, die klösterliche Welt am Westlichen Bodensee zu erleben.
Entdecken Sie weitere Silhouetten - auch per Rad - und lassen Sie sich von den Erzählungen inspirieren. Viel Spaß bei Ihrer klösterlichen Spurensuche!
Moos & das Kloster Reichenau
Unsere unbekannte Bauersfrau spricht große Dinge gelassen aus. Einerseits macht sie deutlich, dass die Bezeichnung "Höri" auf die einst zum Kloster Reichenau gehörigen Bauern auf der Halbinsel zurückgeht. Andererseits spricht sie auch davon, dass eben diese Hörigen später dem Bischof von Konstanz Untertan waren. Den dritten wichtigen Hinweis gibt sie zur Höri-Bülle, der speziell am Untersee kultivierten Zwiebelsorte.
Schon Gallus Öhem, der häufig zitierte Chronist des Klosters Reichenau, macht auf den Zwiebelanbau aufmerksam. Er berichtet, dass Abt Walahfried Strabo im beginnenden 9. Jahrhundert u.a. deren Anbau anordnete. Seine Idee war es, dadurch die Mahlzeiten der Mönche zu verbessern.
Demnach existiert also der Zwiebelanbau am Untersee schon seit mindestens 1200 Jahren. Andere Quellen sprechen davon, dass schon die Römerinnen und Römer sich damit beschäftigten – also eine ganz ähnliche Tradition wie beim Weinbau vorliegt.