Unbekannte Nonne
(um 1530)
Willkommen zum Jubiläumsprojekt 1300 Jahre Reichenau - SinnesImpulse aus Tradition.
Sie stehen vor einer der vielen Silhouetten, die Sie auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit unserer Region mitnehmen. Erleben Sie die Geschichten der Bauern, Fischer und vieler anderer, die das Kloster Reichenau mit ihrer Arbeit unterstützt haben. Jede Persönlichkeit erzählt eine eigene Geschichte und lädt Sie ein, die klösterliche Welt am Westlichen Bodensee zu erleben.
Entdecken Sie weitere Silhouetten - auch per Rad - und lassen Sie sich von den Erzählungen inspirieren. Viel Spaß bei Ihrer klösterlichen Spurensuche!
Kreuzlingen & das Kloster Reichenau
Die Familie von Langenstein, Ministeriale des Klosters Reichenau, stifteten mit Erlaubnis der Reichenauer Äbte in den dichten Wäldern des Bodanrücks eine kleine Eremitage, die sich später zu einem Frauenkloster entwickelte. Die dort lebenden Frauen nahmen die Regel des heiligen Augustinus an und widmeten sich u.a. dem Weinbau. Als sich die Reformation im Thurgau verbreitete, gelangte das weit über die Grenzen der Region als wundertätig bekannte und verehrte Kreuz aus der Kapelle von Bernrain (heute Kreuzlingen) in das Kloster Sankt Katharinen und sorgte dort für erheblichen Wohlstand.
Anfänglich besaßen die Reichenauer Mönche die Aufsicht über das Kloster, verloren diesen Einfluss aber im Laufe der Zeit. Unsere erfundene Nonne schafft eine Verbindung zwischen Bernrain und den Klöstern Reichenau, Sankt Katharinen sowie Kreuzlingen. Ihre Haltung zeigt, dass viele Mönche und Nonnen durchaus Sympathien für die Reformation hegten, wie sich ja auch am Beispiel Martin Luthers und seiner Frau Katharina von Bora belegen lässt. Die genannten Abteien selbst hielten am alten Glauben fest und unterstützen sich gegenseitig. Das reformierte Bernrain kehrte auch zum alten Glauben zurück. Seit 1647 befindet sich das wundertätige Kreuz wieder an seinem angestammten Ort.