Werner von Rosenegg
(Abt, um 1402)
Willkommen zum Jubiläumsprojekt 1300 Jahre Reichenau - SinnesImpulse aus Tradition.
Sie stehen vor einer der vielen Silhouetten, die Sie auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit unserer Region mitnehmen. Erleben Sie die Geschichten der Bauern, Fischer und vieler anderer, die das Kloster Reichenau mit ihrer Arbeit unterstützt haben. Jede Persönlichkeit erzählt eine eigene Geschichte und lädt Sie ein, die klösterliche Welt am Westlichen Bodensee zu erleben.
Entdecken Sie weitere Silhouetten - auch per Rad - und lassen Sie sich von den Erzählungen inspirieren. Viel Spaß bei Ihrer klösterlichen Spurensuche!
Rosenegg & das Kloster Reichenau
Werner entstammt dem Hegauer Hochadelsgeschlecht der Freiherren von Rosenegg, die schon früh als Ministeriale des Klosters Reichenau belegt sind. Als ein Sohn des Freiherren Hans I. von Rosenegg und seiner ersten Frau, einer geborenen Freifrau von Tengen, trat er noch als Kind in das Kloster Reichenau ein. Nachdem er sich in verschiedenen geistlichen Ämtern bewährt hatte, wählten ihn seine Mitbrüder schließlich zum Abt.
Werner scheint sich nicht sehr mit seinen Gelübden identifiziert zu haben, denn er zeugte vor seiner Abtszeit einen unehelichen Sohn, den er anerkannte und finanziell unterstützte. Als Abt widmete er sich mit aller Kraft der Aufgabe, die wirtschaftliche Situation seines Klosters zu verbessern und dessen Untertanen wieder enger an das Kloster zu binden. Teilweise gelang ihm dies, aber die wirtschaftliche Situation der Abtei war in dieser Zeit so prekär, dass er viele Rechte des Klosters an weltliche Herren verpfänden musste. Der Klosterhaushalt blieb desaströs und die Zahl seiner Mitbrüder sank auf ganze zwei Personen herab.
Überschattet wird seine Amtszeit außerdem durch die zeitweise Entfernung der Reliquien des Heiligen Markus aus dem Kloster nach Radolfzell. Welche Beweggründe Werner von Rosenegg zu diesem drastischen Schritt veranlassten, bleibt ungeklärt. Auf Druck seiner Reichenauer Untertanen machte er die Maßnahme rückgängig und holte die kostbaren Gebeine wieder zurück auf die Insel.
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