"Elias" Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy

Chor, Orchester sowie die international erfahrenen Solisten Julia Küsswetter (Sopran/Witwe), Franziska Gottwald (Mezzosopran/Alt/Königin), Christopher B. Fischer (Tenor/Ahab/Obadjah) und Markus Eiche (Bariton/Elias) werden unter der Leitung von Dirigent Siegfried Schmidgall das Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu einem Highlight im kulturellen Kalender von Radolfzell und Singen machen.

Das Vokalensemble Gaienhofen, bestehend aus 80 talentierten Sängerinnen und Sängern, ist seit 1992 eine feste Größe im Musikleben des Hegau und der Region am Untersee. Mit einem breiten Repertoire von groß dimensionierten chorsinfonischen und oratorischen Werken bis hin zu klein besetzten A-cappella-Stücken verbindet der Chor seine Leidenschaft für klassische Meisterwerke und zeitgenössische Kompositionen. Der Dirigent, Siegfried Schmidgall, ist studierter Kirchenmusiker und Mitbegründer des Vokalensembles Gaienhofen. Er leitet mehrere Chöre und Instrumentalensembles und ist Musiklehrer sowie Schulkantor an der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen. Unter seiner Leitung entfaltet sich das Feuer von „Elias“ mit unbändiger Leidenschaft und ergreifender Intensität.

Mendelssohns „Elias“ mit Markus Eiche ist für den Chor eine Herzensangelegenheit

Markus Eiche, dessen Debüt als „Elias“ bereits 1997 bei Konzerten mit dem Vokalensemble Gaienhofen stattfand, wird 2025 erneut die Titelpartie singen. Seit Jahren arbeitet der international gefragte Bariton weltweit mit namhaften Dirigenten, Chören und Orchestern und hat an zahlreichen renommierten Opernhäusern und Festivals gesungen. Seit 2007 ist er regelmäßiger Gast bei den Bayreuther Festspielen. 2019 feierte er sein Debüt an der New Yorker Metropolitan Opera. Seit 2012 ist er Professor an der Zürcher Hochschule der Künste und unterrichtet seit 2016 auch an der Freiburger Musikhochschule.

Markus Eiche, bekannt für seinen flexiblen und kraftvollen Bariton, beeindruckt mit stimmlicher Brillanz und darstellerischer Tiefe. Seine langjährige Erfahrung und die tiefe Verbindung zur Rolle des Propheten Elias machen seine Interpretation besonders eindrucksvoll.

Der Prophet Elias ist eine vielschichtige Figur: Einerseits gelingt es ihm, die Israeliten zum Glauben an den einen Gott Jahwe zu bekehren, andererseits wird er selbst als Ausgestoßener von Zweifeln geplagt, fast den Glauben an sich selbst und an Gott verlierend. Elias verkörpert zugleich einen religiösen Fundamentalisten, der hunderte Andersgläubige töten ließ, und einen Kämpfer gegen Unterdrückung, der sich für Gerechtigkeit und die Stärkung des Individuums in einer von Machtstrukturen beherrschten Welt einsetzt. Dabei ist er kein unangreifbarer Übermensch, sondern wird stark mit seinen menschlichen Gefühlen konfrontiert. In einer Zeit, in der Autokraten weltweit nach Macht streben, lässt uns diese Geschichte aufhorchen und zeigt die bleibende Aktualität und Brisanz: Damals wie heute suchen Völker nach selbstlosen, moralisch vorbildlichen und klugen Führungspersönlichkeiten.

Mendelssohns Oratorium „Elias“ ist ein musikalisches Gesamtkunstwerk voller Spannungen, Konflikte und Emotionen, in dem sich barocke Strukturen mit romantischen Facetten zu einer opulenten Einheit von Musik und Erzählung verbinden. Zwischen Eifer und Zweifel, Hoffnung und Leid bleibt das Drama um den Propheten Elias bis heute packend und mitreißend – sowohl für das Publikum als auch für die Ausführenden.