Adolf Dietrich, Sohn eines Berlinger Bauern, zählt heute zu den bedeutendsten Schweizer Malern des 20. Jahrhunderts. Der Zeitgenosse von Otto Dix war wie dieser ein Maler der Neuen Sachlichkeit. Beide lebten in den 1930er Jahren am westlichen Bodensee, der eine in Hemmenhofen auf der Halbinsel Höri, der andere auf dem thurgauischen Seeufer in Berlingen. Ausgangspunkt dieser ‚Fussreise‘ ist das Adolf-Dietrich-Haus in Berlingen. Hier hat Dietrich zeitlebens gewohnt und gearbeitet. Das Museum wird von der Thurgauischen Kunstgesellschaft betreut und ist von Mai bis September an Wochenenden geöffnet (14-18 Uhr). Im Kunstmuseum Thurgau in der Kartause Ittingen sind weitere Gemälde des Malers ausgestellt.
Die Tour beginnt mit dem Garten des Ministers Kern gegenüber dem Wohnhaus von Adolf Dietrich – einem oft gemalten Motiv des Künstlers - und zeigt an drei ausgewählten Standorten, wie der Maler seine Unterseelandschaft gesehen hat. Wer noch weiter auf den Spuren dieses seiner Malweise wegen ‚naiven‘ Malers wandern möchte, sollte vom Museum aus noch eine Wanderung entlang des Seerückens nach Steckborn unternehmen, wie Dietrich sie mindestens einmal jährlich unternommen hat.
Directions
Startort ist das Adolf-Dietrich-Haus in der Seestrasse 31 in Berlingen. Direkt gegenüber liegt die 1. Station: den Garten des Ministers Kern hat Dietrich wiederholt gemalt. Wir folgen der Hauptstrasse nach Westen. Noch vor der Kirche geht es links zum Seeufer und weiter zur Schiffslände. Hier erinnert Adolf Dietrich an die Explosion des Dampfschiffes Rheinfall am 20.12.1869.
Zurück zur Hauptstrasse (Seestrasse) führt der Weg ortsauswärts bis zum Parkplatz links. Die Stele zeigt Berlingen im Vorfrühling. Zurück biegen wir von der Seestrasse in die Bahnhofstrasse ein, überschreiten die Gleise in die Oberdorfstrasse und folgen der Langgasse bis fast zum Ende. Rechts führt ein Fussweg wieder auf die Seestraße und zur Stele 'Blick auf Berlingen' (unterhalb des Parkplatzes am Seeufer).
Entlang der Seestrasse geht es entweder zurück zum Adolf-Dietrich-Haus oder zurück zum Ende der Langgasse, wo der Wanderweg nach Steckborn beginnt. Nicht dem Fernwanderweg folgen, sondern auf den Seerücken hinaufsteigen und nach Durchqueren des Waldes dem Weg abwärts bis zur Mühlhofstrasse folgen und weiter über Talstrasse, Dorfstrasse und Kirchgasse zur Schiffslände. Der Weg führt entlang des Thurgauer Seerückens mit schönen Ausblicken auf den See.
Rückfahrt von Steckborn mit dem Schiff (April bis Oktober) oder dem Zug (halbstündlich) nach Berlingen.