Ein großes Jubiläum wird im Jahr 2024 am Bodensee gefeiert. Denn 1300 Jahre zuvor gründete Wanderbischof Pirmin das Kloster auf der Insel Reichenau, das im frühen Mittelalter zu einem bedeutenden Impulsgeber von Kunst, Kultur und Politik wurde. „Wir knüpfen ein Band“ ist das Motto des Jubiläumsjahres mit seinem Reigen an Festlichkeiten, Ausstellungen, spirituellen Angeboten und Bürgerprojekten. Dazu zählen unter anderem Freilichtspiele, die als Zeitreise inszeniert sind, das Festival „Eine Insel macht Musik“, ein Klostermarkt und der „Tag der Nachbarschaft“. Die große Landesausstellung „Klosterinsel Reichenau – Welterbe des Mittelalters“ lässt darüber hinaus in Konstanz von April bis Oktober von kostbaren Exponaten die bedeutende mittelalterliche Geschichte der Insel erzählen.
Über den bestens beschilderten Bodensee-Radweg lassen sich ab Überlingen sowohl die Insel Reichenau als auch das Archäologische Landesmuseum in Konstanz bestens besuchen.
Start ist am Überlinger Landungsplatz, wo es mit der MS Seegold zunächst in 15 Minuten auf die gegenüberliegende Seeseite nach Wallhausen geht. Von dort folgt man dem beschilderten Bodensee-Radweg bergauf in Richtung Dettingen. Anschließend geht es vom Bodanrück hinab an den Untersee nach Allensbach. Die Reichenau bereits im Blick geht es vorbei am Kloster Hegne bis zum Damm, der Radfahrer auf die Insel bringt. Auf der Insel angekommen hält man sich nun rechts und gelangt vorbei an der Kirche St. Georg zum Klostergelände.
Die neu gestalteten Klostergärten an der Nordflanke des Münsters deuten den Kreuzgarten im Zentrum des ehemaligen Kreuzgangs an und orientieren sich darüber hinaus an den Gartenbereichen, die im berühmten, auf der Reichenau entstandenen St. Galler Klosterplan dargestellt sind. Anlässlich des Jubiläums wurde außerdem die Münsterschatzkammer umgestaltet, die kostbaren Schätze, wie hausförmige Reliquienschreine aus dem Mittelalter, Vortragekreuze und bedeutende sakrale Kunstwerke werden nun neu und modern präsentiert. Auch das Museum Reichenau wurde aufgewertet. Als einer der Ausstellungsorte der Landesausstellung erhält es eine neue Dauerausstellung. Während des Jubiläumsjahres verbindet ein neues, modernes Führungssystem die drei mittelalterlichen Kirchenbauten mit der rundum erneuerten Münsterschatzkammer und den neu gestalteten Klostergärten.
Während der Umrundung der Kloster- und Gemüseinsel laden zahlreiche Cafés und Restaurants - davon viele mit Blick auf den Untersee - zur Rast ein. Anschließend geht es über den Damm wieder zurück auf das Festland, wo man dem Bodensee-Radweg parallel der Bahngleise in Richtung Konstanz folgt.
Kurz nach dem Bahnhof Petershausen zweigt man nach rechts ab und gelangt über die St. Gehbard-Straße und die Spanierstraße zum Hallenbad Konstanz. Nachdem man hier die Straße überquert hat erreicht man über den Benediktinerplatz das Archäologische Landesmuseum.
Höhepunkt des Jubiläumsjahrs ist die Große Landesausstellung „Klosterinsel Reichenau – Welterbe des Mittelalters“. Sie findet vom 20. April bis 20. Oktober 2024 auf der Reichenau und im benachbarten Konstanz statt. Herausragende Kunstwerk veranschaulichen hier die ruhmreiche Geschichte der Abtei. Darunter sind auch prachtvolle und selten gezeigte Handschriften ausgestellt, die die Reichenauer Mönche – lange vor Erfindung des Buchdrucks – Buchstabe für Buchstabe abgeschrieben und mit kunstvollen Bildern verziert haben.
Nach dem Ausstellungsbesuch hält man sich rechts und gelangt durch einen kleinen Durchgang zum Sternenplatz. Durch die Radfahrer- und Fußgängerunterführung (Beschilderung Autofähre) erreicht man die Seestraße. Entlang des Seerheins, wo der Rhein den Bodensee wieder verlässt, folgt man anschließend dem beschilderten Bodensee-Radweg bis zur Autofähre in Meersburg. Der Weg führt dabei durch Wohnsiedlungen und den Lorettowald.
Mit der Fähre geht es im 15-Minuten-Takt nach Meersburg. Von dort führt der Bodensee-Radweg über Unteruhldingen, die Klosterkirche Birnau und Nußdorf immer am Seeufer entlang zurück nach Überlingen.