Rundwanderung in direkter Seenähe und auf den aussichtsreichen Höhen des Schienerbergs! An der Hornspitze der Halbinsel Höri im Bodensee liegt die Gemeinde Gaienhofen mit ihren Ortsteilen Hemmenhofen, Horn und Gundholzen. Die 4 Teilorte liegen über 10 km hinweg direkt am Seeufer und sind durch die mediterane Lage ausgezeichnete Erholungsorte. Die vielseitige Landschaft mit Wald und See, Obst- und Gemüsegärten rund um den 708 m hohen Schienerberg steht zu einem großen Teil unter Natur- oder Landschaftsschutz und eignet sich ideal zum Wandern. Am gegenüberliegenden Ufer des Zeller Sees von Radolfzell liegt das kleinste, ländlichste und ruhigste Höri-Bauerndorf Gundholzen. Schiffanlegestelle, Kirche, Friedhof, Gaststätte oder Einkaufsmöglichkeit suchen Sie hier vergeblich, das alte Rathaus ist jetzt das Feuerwehrhaus. Die Einwohner von Gundholzen finden dies alles in Horn. Gundholzen gehörte zum Hochstift Konstanz, daher erscheint im Wappen auch das rote Kreuz des Bistums Konstanz. Seit 1974 eingemeindet nach Gaienhofen mit Horn und Hemmenhofen gehört es zur „Mittleren Höri“. Eine Einkehr wert ist das Hotel & Gasthaus Seehörnle in Horn, in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten. Dort lohnt sich ein kleiner Abstecher über einen kleinen Feldweg rechts weg den Hang hinauf durch lichtdurchflutete Obstgärten zur spätgotischen Saalkirche von Horn mit ihrem weithin beherrschenden stumpfen Kirchturm. Der badische Großherzog Friedrich I. soll sich einst neben der Kirche stehend geäußert haben: Wenn ich nicht der Großherzog von Baden wäre, wollte ich Pfarrer von Horn sein! Das Pfarrhaus von Horn war Sommersitz der Fürstbischöfe von Konstanz! Auf dem Kirchen-Friedhof ist 1983 Hans Leip, der Verfasser des Soldatenliedes "Lilli Marlen" begraben worden , er lebte in den 50er Jahren in Wangen. Ein Museumsbesuch im Hesse Museum Gaienhofen oder ein Besuch im Hesse-Haus in Gaienhofen sind zu empfehlen. Über die Hauptstraße in Gaienhofen hat der Bildhauer Peter Lenk 1997 die Skulptur „Dix-Kurve“ geschaffen, mit einer Figurenhöhe von 2,60 m einer Gesamthöhe von 8,00m, zum Dix-Museum nach Hemmenhofen sind es noch 2 km! Bevor sie diese Rundwanderung beginnen, gehen Sie ca. 200 m hinunter ans Ufer des Zeller Sees, dort steht das Alfred Beer Haus in einer eigenwilligen Oase der Ruhe mit kleinem Badestrand, erbaut im Jahre 1928 von Pfarrer Alfred Beer + 1952. Als Kooperator am Konstanzer Münster in den Jahren 1920-1923 erinnerte sich Beer immer wieder an den See und so kaufte er aus eigenen Mitteln ein Grundstück am Ufer von Gundholzen, um für die Jugend ein Ferienhaus zu bauen. Nach seinem Tod ging das Gebäude an das Katholische Jugendwerk St. Bernhard e.V. und steht bis heute vorrangig den katholischen Jugendgruppen zur Verfügung stehen. Am naturnahen Bodenseeufer überwintert das Blässhuhn in Schwärmen bis 10.000 Tieren und auf den Sumpf-und Streuwiesen ist das Knabenkraut, Orchideen und der Lungenenzian anzutreffen.
Directions
Start dieser Rundwanderung ist unterhalb vom öffentlichen Parkplatz Seestraße und direkt auf dem Bodenseewander-und Radweg beim Wegweiser-Standort "Gundholzen Frondwiesen 402m". Sie wandern im Naturschutzgebiet Hornspitze, am naturnahen Bodenseeufer mit Flachwasserzonen, Röhricht und Auenwald. Nach ca. 2 km kommen Sie am Hotel & Gasthaus Seehörnle im Hörnliweg 14 vorbei. Dort lohnt sich ein kleiner Abstecher rechts auf einem Obstwiesenpfad hinauf nach Horn mit einer herrlichen Aussicht. Zurück auf dem Hörnliweg erreichen Sie nach ca. 200 m die Hornstaaderstraße am Wegzeichen "Horn Hörnliweg 416 m". Sie biegen links ab zum Standort "Hornstaad-Bootshafen mit WC 410m" . Entlang des Untersee-Ufers führt ein schmaler Pfad am Strandbad Horn zwischen Hecken und lauschigen Buchten vorbei zum Wegweiser "Gaienhofen Landesteg 397m". Jetzt steigt der Weg leicht bergan zur Ortsdurchgangsstraße, diese überqueren Sie beim Wegweiser " Ev. Schule Schloss Gaienhofen 410m" nach links und am Buswartehäuschen geht es rechts den Erlenlohweg hinauf bis zum Standort "Gaienhofen Hermann Hesse-Weg 425 m". Sie biegen rechts in den Hohlweg hinauf, vorbei am Grillplatz Erlenloh zum Wegweiser-Standort "Gaienhofen Aspen 478 m", das Tageshöhenmeterziel ist erreicht auf einer Ackerhochfläche mit Obstgärten und steigerungsfähigen Rundum-Weitblicken! Das Hofgut Balisheim sehen Sie links am Waldrand und erreichen auf der Teerstraße den Standort "Gaienhofen Balisheim Wegkreuz 460 m", biegen rechts ab und queren die Kreisstraße 6162 und über ein kurzes Wegstück am Wald entlang geht es links hinunter am idyllischen Naturschutzgebiet Seegerten vorbei. Leicht bergauf kommen Sie links an einem Bauernhof vorbei zur Weiler Straße. Sie biegen nach rechts ab beim Standort "Beim Wasserturm 470 m" und auf der Plattform vom Wasserturm genießen Sie auch den Ausblick auf den Zeller See ( Radolfzellersee) und zu den Hegau-Vulkanbergen und auf den Bodanrück. Zurück auf der Weiler Straße in Richtung Horn wandern Sie beim Wegweiser "Horn Feldkreuz 457 m" links die kleine Straße bergab über die Hofstraße und Lanzengasse und kommen jetzt endlich zur Sage vom gesuchten Ritter von der Höri am Dorfbrunnen mit der Figurengruppe Heinrich, Gertrudis und im Hintergrund sitzt der Rabe mit dem gestohlenen Schmuck im Schnabel vom Künstler Friedhelm Zilly aus Bankholzen. Dort an der Bushaltestelle Rathaus queren Sie die Hauptstrasse und biegen in die Wiesenstraße seewärts zum Ausgangs-Wegweiser "Gundholzen Frondwiesen" bzw. zum Parkplatz.
Die SAGE vom Ritter von der Höri
Zu Gundholzen saß im 13. Jahrhundert auf seiner Wasserburg Berchtold von Diessenhofen, genannt der Ritter von der Höri, ein sehr reicher Mann. Eines Tages ließ er sein Silberzeug putzen und an der Sonne trocknen. Der damit beauftragte Diener Heinrich übte nicht die nötige Aufsicht, weil er lieber die Magd Gertrudis beim Waschen beoachtete. Später fehlte einiger Silberschmuck, der Verdacht fiel auf den Diener, er wurde, obwohl kein Beweis geliefert werden konnte, zu Tode gequält. Nach Jahren fiel eine alte Eiche dem Blitz zum Opfer. Berchthold von Diessenhofen ließ sie fällen. Als der Baumriese am Boden lag, gewahrte man in einem Geäst ein Vogelnest mit dem vermissten Silberschmuck. Nun war das Geheimnis gelüftet. Eine Elster hatte den Silberschmnuck gestohlen und in ihr Nest gebracht. Reue befiel den Ritter und seine Gemahlin. Um das an dem Diener begangene Unrecht wieder gut zu machen, verkaufte Berchthold seine Besitzungen an verschiedene Klöster und seine Söhne und Töchter taten fortan Buße im Ordensgewand.